Das hilft: Die besten Hausmittel bei Übelkeit

Inhalt
Übelkeit, von Medizinern auch als „Nausea“ bezeichnet, ist ein unangenehmes Gefühl, das jeder Mensch schon einmal erlebt hat. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von übertriebenem Alkoholkonsum, Magen-Darmerkrankungen, über die Migräne bis zur Schwangerschaft. Oft beginnt die Übelkeit in der Magengegend und wird von Brechreiz begleitet. Es treten weitere Symptome wie Schwindel, vermehrter Speichelfluss, Kaltschweißigkeit und Muskelzittern auf. Abhängig vom Auslöser der Übelkeit können auch Fieber, Bauchkrämpfe und Kopfschmerzen beobachtet werden. Häufig geht Nausea mit Erbrechen einher, kann aber auch allein vorkommen. In vielen Fällen beruhigt sich der Körper nach wenigen Stunden von allein.
Ursachen für Übelkeit sind zum Beispiel
- eine Virusinfektion
- eine Magen-Darmerkrankung
- eine Schwangerschaft
- die Reisekrankheit (Kinetose)
- ein Migräneanfall
- der Konsum von Alkohol
- eine Erkrankung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr mit Schwindel
Übelkeit als Schutzmechanismus
Übelkeit mit und ohne Erbrechen stellt keine eigenständige Krankheit dar, sondern ein Symptom. Erbrechen ist ein natürlicher Reflex, der im Brechzentrum des Gehirns ausgelöst wird. Der Körper schützt sich durch den Reiz vor möglichen Schäden durch Vergiftungen. Bekannte Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin stellen die Verbindung zwischen dem Gehirn und dem Magen-Darm-Trakt her. Ist einem Menschen übel, reagiert der Organismus mit einer Erhöhung der Atemfrequenz, des Herzschlags und des Blutdrucks. Wichtig: Wenn die Übelkeit länger als zwei Tage anhält und daneben Fieber und Bauchkrämpfe auftreten oder sogar Blut erbrochen werden, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursachen abzuklären.
Was essen bei Übelkeit?
Wenn Sie an Übelkeit und Erbrechen leiden, verzichten Sie besser auf fettiges Essen. Fett verlangsamt die Verdauung und provoziert Erbrechen eher, als es zu lindern. Nehmen Sie nur kleine fettarme Mahlzeiten zu sich oder legen Sie zunächst eine Teepause ein, bis sich Ihr Magen etwas beruhigt hat. Verzichten Sie auf Nikotin und Alkohol.
Magenfreundliche Nahrungsmittel sind zum Beispiel:
- Reis
- Kartoffeln
- mildes Gemüse
- Bananen
- trockene Haferflocken
- Haferschleim
- stilles Wasser
- Kamillentee
Eher ungeeignet bei Erbrechen und Übelkeit sind:
- frittierte Speisen
- scharfe Gewürze
- saures Obst
- Milchprodukte
- Tomaten
- Süßigkeiten
- kohlensäurehaltige Getränke
Hausmittel gegen Übelkeit
Das einfachste Hausmittel, um das flaue Gefühl im Magen zu bekämpfen, ist Sauerstoff. Öffnen Sie die Fenster oder gönnen Sie sich am besten etwas Bewegung an der frischen Luft. Achten Sie außerdem auf lockere Kleidung, die Sie nicht am Atmen hindert. Liegt der Übelkeit keine behandlungsbedürftige Erkrankung zugrunde, können Sie es außerdem mit einer Vielzahl an traditionell genutzten Hausmitteln versuchen.
Es stehen Ihnen diverse langerprobte Anwendungen aus der Natur zur Verfügung, die dazu nebenwirkungsarm sind. Traditionelle Hausmittel haben häufig keinen belegbaren medizinischen Hintergrund, werden aber trotzdem seit Jahrhunderten erfolgreich angewendet. Probieren Sie Rezepte aus, die Ihnen zusagen und bleiben Sie bei Hausmitteln, die Ihnen persönlich geholfen haben. Leiden Sie öfter unter Übelkeit, ist es sinnvoll, wenn Sie die Zutaten immer im Haus haben.
Viele Patienten haben bei Übelkeit Schwierigkeiten, Medikamente und Nahrung zu sich zu nehmen. Trotzdem kann eine warme Tasse Tee, die langsam in kleinen Schlucken getrunken wird, das Symptom deutlich lindern.
Drei wirksame Tees bei Übelkeit

Kamillen- und Pfefferminztee
Eine Mischung der beiden traditionellen Teesorten beruhigt den Magen und wirkt leicht antibakteriell. Lassen Sie den Tee sieben bis zehn Minuten abgedeckt ziehen und trinken Sie ihn lauwarm in kleinen Schlucken.

Ingwertee
Die Ingwerpflanze ist für ihre Wirkung gegen Übelkeit bekannt. Brühen Sie zwei bis drei Scheiben frischen Ingwer mit 200 Millilitern kochendem Wasser auf und lassen Sie den Tee 10 bis 15 Minuten abgedeckt ziehen. Trinken Sie den Ingwersud langsam lauwarm.

Kreuzkümmeltee
Kreuzkümmel beruhigt Magen und Darm und hilft neben Übelkeit auch gegen Verdauungsbeschwerden. Kochen Sie einen Teelöffel des Gewürzes zehn Minuten lang in 500 Milliliter Wasser und gießen Sie den Tee durch ein Sieb ab. Trinken Sie Kreuzkümmeltee lauwarm in kleinen Schlucken, um Übelkeit zu lindern.
Heilende Wickel bei Übelkeit

Kamillenwickel
Kochen Sie einen starken Kamillentee und lassen Sie ihn etwas abkühlen. Tränken Sie ein Baumwolltuch mit dem Tee und wickeln Sie es um den Oberbauch des Patienten. Bedecken Sie den Wickel mit einem trockenen Tuch. Die Einwirkzeit sollte circa 30 Minuten betragen, während der der Patient ruht.

Heilerdewickel
Rühren Sie aus Heilerdepulver und warmem Kamillentee einen Brei an. Tragen Sie die Mischung dick auf ein Baumwolltuch auf und falten Sie dieses einmal zusammen. Legen Sie das Tuch auf den Bauch des Patienten und umwickeln Sie es zusätzlich mit einem trockenen Tuch aus Baumwolle oder Wolle. Eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen kann die Wirkung des Wickels verstärken. Nach circa 30 Minuten Einwirkzeit in Ruhe können Sie den Heilerdewickel wieder entfernen.

Ölwickel mit Lavendel
Einen Ölwickel bereiten Sie aus ein paar Tropfen ätherischem Lavendelöl zu, das Sie mit Mandelöl als Trägersubstanz mischen. Tränken Sie ein dünnes Baumwolltuch mit dem angewärmten Öl und legen Sie es auf den Oberbauch des Betroffenen. Wickeln Sie darüber ein trockenes Tuch aus Baumwolle oder Wolle um den Bauch. Lassen Sie den Ölwickel über circa 30 Minuten einwirken, während der Patient ruht.
Bäder gegen Übelkeit
Ein beliebtes Hausmittel gegen Übelkeitsgefühl sind entspannende Bäder, die mit natürlichen Wirkstoffen die Beschwerden lindern können.
- Zitronenmelissenblättern und Schafgarbenkraut: Mischen Sie je zwei gehäufte Esslöffel Schafgarbenkraut und Blätter der Zitronenmelisse und brühen Sie den Tee mit einem Liter kochenden Wasser auf. Lassen Sie die Mischung 10 Minuten zugedeckt ziehen und gießen Sie sie durch ein Sieb zum Badewasser hinzu. Entspannen Sie für circa 15 bis 20 Minuten im warmen Wasser.
- Salzbad mit Kardamom: Mischen Sie fünf Tropfen Kardamomöl mit etwas Sahne und geben Sie das Heilmittel zusammen mit 400 Gramm Meersalz in das laufende Badewasser. Baden Sie circa 15 bis 20 Minuten in 37 Grad warmem Wasser.
Was kann sonst noch hilfreich sein?
- Vor allem bei Reiseübelkeit hat sich der Ingwer bewährt. Auf Reisen empfehlen sich kandierte Ingwerstäbchen, die auch Kinder gerne mögen. Außerdem gibt es in der Apotheke Fertigpräparate aus der Ingwerwurzel in Kapselform. Kinder unter 6 Jahren und Schwangere sollten diese aber nicht anwenden.
- Lutschen Sie an einer aufgeschnittenen Zitrone oder pressen Sie den Saft der Frucht in ein Glas stilles Wasser und trinken Sie das Zitronenwasser langsam schluckweise.
- Obstessig ist ebenfalls ein beliebtes Hausmittel. Gegen Übelkeit hilft oft ein Esslöffel Obstessig in einem Glas Wasser, das Sie in kleinen Schlucken trinken.
- In asiatischen Ländern ist das Hausmittel Reiswasser besonders beliebt. Kochen Sie dazu eine halbe Tasse Reis in einer ganzen Tasse Wasser über 15 Minuten, gießen Sie das Wasser ab und trinken Sie es warm in kleinen Schlucken.
- Cola und Salzstangen werden nicht mehr empfohlen. Das Softgetränk enthält deutlich zu viel Zucker und erhöht das Risiko einer Austrocknung. Salzstangen enthalten zu viel Natrium und zu wenig Kalium, um die Elektrolytbalance des Körpers zu erhalten oder bei Bedarf auszugleichen. Leiden Sie lediglich an Übelkeit und müssen sich nicht übergeben, kann Ihnen Cola helfen, wenn Sie die Kohlensäure durch Rühren entfernen.
Quellen
- Michael Schlaadt, Homöopathie schnell & einfach: Mit den 20 Top-Mitteln umfassend gesund, Georg Thieme Verlag, 2011
- Gerd Herold, Innere Medizin, Selbstverlag, Köln, 2012
- http://www.docjones.de/krankheiten/erbrechen/erbrechen-pflanzliche-wirkstoffe
- Nicole Schaenzler. "Magen und Darm natürlich behandeln (GU Ratgeber Gesundheit)". Gräfe und Unzer Verlag (2009)