Was Sie am besten bei Übelkeit essen
Wenn Sie an Übelkeit und Erbrechen leiden, verzichten Sie besser auf fettiges Essen. Fett verlangsamt die Verdauung und provoziert Erbrechen eher, als es zu lindern. Nehmen Sie nur kleine, fettarme Mahlzeiten, also eher leichte Kost zu sich oder legen Sie zunächst eine Teepause ein, bis sich Ihr Magen etwas beruhigt hat. Verzichten Sie auf Nikotin und Alkohol.
Magenfreundliche Nahrungsmittel
- Reis
- Kartoffeln
- mildes Gemüse (wie Fenchel)
- Bananen
- trockene Haferflocken
- Haferschleim
- stilles Wasser
- Kamillentee
Eher ungeeignet bei Erbrechen & Übelkeit
- frittierte Speisen
- scharfe Gewürze
- saures Obst (wie Orangen)
- Milchprodukte
- Tomaten
- Süßigkeiten
- kohlensäure-haltige Getränke
Übrigens: Wenn Sie am Abend zuvor zu tief ins Glas geschaut haben und heute an einem fiesen Kater leiden – auch hier sollte Sie möglichst leichte Nahrung zu sich nehmen und viel trinken, um den Organismus nicht zusätzlich zu belasten und um den Flüssigkeitshaushalt wiederherzustellen.
Hausmittel gegen Übelkeit
Das einfachste Hausmittel, um das flaue Gefühl im Magen zu bekämpfen, ist Sauerstoff. Öffnen Sie die Fenster oder gönnen Sie sich am besten etwas Bewegung an der frischen Luft. Achten Sie außerdem auf lockere Kleidung, um wirklich frei durchatmen zu können.
Liegt der Übelkeit keine behandlungsbedürftige Erkrankung zugrunde, können Sie es außerdem mit einer Vielzahl an traditionell genutzten Hausmitteln versuchen. Es stehen Ihnen diverse langerprobte Anwendungen aus der Natur zur Verfügung, die dazu nebenwirkungsarm sind. Traditionelle Hausmittel haben häufig keinen belegbaren medizinischen Hintergrund, werden aber trotzdem seit Jahrhunderten erfolgreich angewendet. Probieren Sie Rezepte aus, die Ihnen zusagen und bleiben Sie bei Hausmitteln, die Ihnen persönlich geholfen haben. Leiden Sie öfter unter Übelkeit, ist es sinnvoll, wenn Sie die Zutaten immer im Haus haben.
Drei wirksame Tees bei Übelkeit
Viele Patienten haben bei Übelkeit Schwierigkeiten, Medikamente und Nahrung zu sich zu nehmen. Trotzdem kann eine warme Tasse Tee, die langsam in kleinen Schlucken getrunken wird, das Symptom deutlich lindern. Bewährt haben sich zum Beispiel folgende Teesorten:
Kreuzkümmeltee
Kreuzkümmel beruhigt Magen sowie Darm und hilft neben Übelkeit auch gegen Verdauungsbeschwerden. Kochen Sie einen Teelöffel des Gewürzes zehn Minuten lang in 500 Milliliter Wasser und gießen Sie den Tee durch ein Sieb ab. Trinken Sie Kreuzkümmeltee lauwarm in kleinen Schlucken, um Übelkeit zu lindern.
Kamillen- und Pfefferminztee
Eine Mischung der beiden traditionellen Teesorten – können Sie sich zum Beispiel in der Apotheke oder im Reformhaus abfüllen lassen – beruhigt den Magen und wirkt leicht antibakteriell. Lassen Sie den Tee 5 bis 10 Minuten abgedeckt ziehen und trinken Sie ihn lauwarm in kleinen Schlucken.
Ingwertee
Die Ingwerpflanze ist für ihre Wirkung gegen Übelkeit bekannt. Brühen Sie zwei bis drei Scheiben frischen Ingwer mit 150 Millilitern kochendem Wasser auf und lassen Sie den Tee 10 bis 15 Minuten abgedeckt ziehen. Trinken Sie den lauwarmen Ingwersud langsam.
Beruhigende Wickel bei Übelkeit
Wickel sind ein traditionelles Mittel aus Omas Hausapotheke, das sich lange Zeit bewährt hat. Sie sind leicht anzuwenden und können so lange aufliegen, wie es für den Patienten angenehm ist.
Ölwickel mit Lavendel
Einen Ölwickel bereiten Sie aus ein paar Tropfen ätherischem Lavendelöl zu, das Sie mit Mandelöl als Trägersubstanz mischen. Tränken Sie ein dünnes Baumwolltuch mit dem in einem Topf oder in der Mikrowelle kurz angewärmten Öl und legen Sie es auf den Oberbauch des Betroffenen. Wickeln Sie darüber ein trockenes Tuch aus Baumwolle oder Wolle um den Bauch. Lassen Sie den Ölwickel einwirken, während der Patient ruht. Lavendel wirkt beruhigend und lindert so durch Stress und Unruhe hervorgerufene Übelkeit.
Kamillenwickel
Kochen Sie einen starken Kamillentee und lassen Sie ihn etwas abkühlen. Tränken Sie ein Baumwolltuch in dem Tee und wickeln Sie es um den oberen Bauch des Patienten. Bedecken Sie den Wickel mit einem trockenen Tuch und lassen Sie den Patienten ruhen. Kamille löst Magen-Darm-Verkrampfungen und beruhigt.
Heilerdewickel
Rühren Sie aus Heilerdepulver und warmem Kamillentee einen Brei an. Tragen Sie die Mischung dick auf ein Baumwolltuch auf und falten Sie dieses einmal zusammen. Legen Sie das Tuch auf den Bauch des Patienten und umwickeln Sie es zusätzlich mit einem trockenen Tuch aus Baumwolle oder Wolle. Eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen kann die Wirkung des Wickels verstärken.
Bäder gegen Übelkeit
Beliebtes Hausmittel gegen stressbedingte Übelkeitsgefühle sind entspannende Bäder, die mit natürlichen Wirkstoffen die Beschwerden lindern können. Baden Sie Sie so lange, wie es Ihnen guttut und nicht zu heiß, das schadet der Haut. Empfohlen werden circa 15 bis 20 Minuten in 37 Grad warmem Wasser.5
- Zitronenmelissenblätter und Schafgarbenkraut: Mischen Sie je zwei gehäufte Esslöffel Schafgarbenkraut und Blätter der Zitronenmelisse und brühen Sie die Kräuter mit einem Liter kochenden Wasser auf. Lassen Sie die Mischung 10 Minuten zugedeckt ziehen.6 Dann gießen Sie sie durch ein Sieb zum Badewasser hinzu. Zitronenmelisse ist angst- sowie stresslösend und Schafgarbenkraut gilt bei angespannter Magenmuskulatur als entkrampfend.
- Salzbad mit Kardamom: Mischen Sie fünf Tropfen Kardamomöl mit etwas Sahne und geben Sie den Badezusatz zusammen mit etwa 450 Gramm Meersalz in das laufende Badewasser.7 Die Sahne dient dazu, das Öl zu binden, damit es nicht nur an der Wasseroberfläche verbleibt. Außerdem beugen Öl und Sahne mitunter der durch Salz bedingten Hautaustrocknung vor.
Weitere Tipps gegen Übelkeit und Erbrechen
Vor allem bei Reiseübelkeit hat sich der Ingwer bewährt. Auf Reisen empfehlen sich kandierte Ingwerstäbchen, die auch Kinder gerne mögen. Außerdem gibt es in der Apotheke Fertigpräparate aus der Ingwerwurzel in Kapselform. Kinder unter 6 Jahren und Schwangere sollten diese aber nicht anwenden, da Ingwer für Kleinkinder schwer zu verdauen ist sowie zu schweren Reizungen führen kann und bei werdenden Müttern im Verdacht steht, Wehen auszulösen.
Lutschen Sie an einer aufgeschnittenen Zitrone oder pressen Sie den Saft der Frucht in ein Glas stilles Wasser und trinken Sie das Zitronenwasser langsam schluckweise.
Obstessig ist ebenfalls ein beliebtes Hausmittel. Gegen Übelkeit bringt oft ein Esslöffel Obstessig in einem Glas Wasser, das Sie in kleinen Schlucken trinken, Linderung.
In asiatischen Ländern ist das Hausmittel Reiswasser besonders beliebt. Kochen Sie dazu eine halbe Tasse Reis in einer ganzen Tasse Wasser über 15 Minuten, gießen Sie das Wasser ab und trinken Sie es warm in kleinen Schlucken.
Cola und Salzstangen werden nicht mehr empfohlen. Das Softgetränk enthält deutlich zu viel Zucker, was eine entwässernde Wirkung hat und so das Risiko einer Austrocknung erhöht. Salzstangen enthalten zu viel Natrium und zu wenig Kalium, um die Elektrolytbalance des Körpers zu erhalten oder bei Bedarf auszugleichen.
Eine Unterzuckerung, also ein geringer Gehalt an Glukose im Blut, kann ebenfalls zu Übelkeit führen. Betroffene haben ein flaues Gefühl im Magen, sind zittrig sowie unruhig und werden sehr blass im Gesicht. Durch etwas Traubenzucker – egal ob aus der Apotheke oder dem Lebensmittelhandel – werden die Blutzuckerwerte wieder ins Gleichgewicht gebracht.
Übelkeit, Erbrechen und weitere Symptome
Übelkeit, von Medizinern auch als „Nausea“ bezeichnet, hat sicher jeder Mensch schon einmal erlebt. Oft beginnt die Übelkeit in der Magengegend und wird von Brechreiz begleitet. Es treten weitere Symptome wie
- Schwindel,
- vermehrter Speichelfluss,
- Kaltschweißigkeit und
- Muskelzittern auf.
Abhängig vom Auslöser der Übelkeit können auch
- Fieber,
- Bauchschmerzen sowie -krämpfe und
- Kopfschmerzen
beobachtet werden. Häufig geht Nausea mit Erbrechen – medizinisch „Emesis“ oder „Vomitus“ genannt – einher, kann aber auch einzeln vorkommen.
Ursachen für Übelkeit und Erbrechen
Die Ursachen für die Symptome sind sehr vielfältig. Physische Auslöser sind ebenso bekannt wie psychische. Als häufigste Faktoren gelten unter anderem folgende:
- Magen-Darmerkrankungen, wie Virusinfektionen
- eine Schwangerschaft
- die See- und Reisekrankheit (Kinetose)
- ein Migräneanfall
- der übermäßige Konsum von Alkohol
- eine Erkrankung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr mit Schwindel
- psychische Erregungszustände und Krankheiten wie Depression
Wichtig: Bei starken, langanhaltenden und immer wiederkehrenden Beschwerden ist es wichtig, einen Mediziner aufzusuchen. Denn die Therapie kann nur zielgerichtet erfolgen, wenn die genaue Ursache bekannt ist.
Übelkeit als Schutzmechanismus
Übelkeit mit und ohne Erbrechen stellt keine eigenständige Krankheit dar, sondern ein Symptom. Erbrechen ist ein natürlicher Reflex, der im Brechzentrum des Gehirns ausgelöst wird. Der Körper schützt sich durch den Reiz vor möglichen Erregern, Schadstoffen und Fremdkörpern. Ist einem Menschen übel, reagiert der Organismus mit einer Erhöhung
- der Atemfrequenz,
- des Herzschlags und
- des Blutdrucks.
Das Gehirn sendet Botenstoffe (Neurotransmitter) aus, die den Befehl zum Erbrechen übermitteln. Das Erbrechen selbst verläuft über das vegetative Nervensystem und kann so nicht willkürlich kontrolliert beziehungsweise unterdrückt werden.
Die Muskulatur von Magen, Darm, Zwerchfell und Speiseröhre spielen beim Brechvorgang eng zusammen: So baut der Magen-Darm-Trakt einen hohen Druck auf, um den Mageninhalt wieder nach oben zu transportieren. Damit Erbrochenes letztendlich nicht eingeatmet werden kann, hält das Brechzentrum im Gehirn für einen kurzen Moment die Atmung an und verschließt den Rachenraum.
Diagnose bei Übelkeit und Erbrechen
Wenn Sie häufiger unter den Beschwerden leiden oder zum Beispiel Schmerzen und Durchfall dazukommen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Ihr Hausarzt kann Ihnen hier weiterhelfen. In einem Patientengespräch klärt er zunächst die wichtigsten Fragen zum Auftreten der Symptome, zum Beispiel den Zeitpunkt der Übelkeit und die Beschaffenheit des Erbrochenen. Des Weiteren wird er nach Ihrer bisherigen Krankheitsgeschichte sowie einer Medikamenteneinnahme fragen. Später können noch eine körperliche Untersuchung und verschiedene Laboruntersuchungen (zum Beispiel Blutbild) erfolgen.
Erst wenn der Mediziner eine treffende Diagnose stellt, ist eine zielgerichtete Behandlung möglich – damit Sie von den Beschwerden Übelkeit und Erbrechen befreit werden.