Blähungen sind in den meisten Fällen harmlos und kein Symptom einer ernsthaften Erkrankung. Häufige Ursachen für die Beschwerden sind ein ungesundes Essverhalten und die falsche Ernährung. Ein Blähbauch tritt oft in Kombination mit Völlegefühl auf und lässt sich in vielen Fällen mit Hausmitteln oder Medikamenten aus der Naturheilkunde schnell und erfolgreich behandeln. Geben Sie den heilenden Kräften der Natur eine Chance, aber haben Sie dabei etwas Geduld.

Hausmittel, die den Bauch entblähen können


Geraspelter Ingwer

Raspeln Sie frischen Ingwer in Ihre Mahlzeiten, um blähende Lebensmittel zu entschärfen. Die Heilpflanze wirkt mit der Hilfe von ätherischen Ölen und Gerbstoffen beruhigend und verdauungsfördernd auf Magen und Darm.

Auf Salz verzichten

Würzen Sie statt mit Salz mit Kümmel oder Bohnenkraut – dadurch können Hülsenfrüchte und Fleischgerichte weniger Blähungen verursachen.

Säurebinder Tonerde

Nehmen Sie circa eine Stunde vor den Hauptmahlzeiten zwei Teelöffel Tonerde in einem Glas Wasser gelöst zu sich, um durch die Bindung von Säure die Entstehung von Darmgasen zu minimieren.

Petersilienstängel

Das Kauen von Petersilienstängeln nach dem Essen regt sowohl die Produktion von Speichel als auch die Verdauung an und kann Blähungen vorbeugen.

Fenchelhonig und Apfelessig

Rühren Sie zwei Teelöffel Fenchelhonig und zwei Esslöffel Apfelessig in ein Glas warmes Wasser und trinken Sie die Mischung vor den Hauptmahlzeiten um den Magen-Darm-Trakt zu beruhigen und zu entsäuern.

Kräutertee

Trinken Sie über den Tag verteilt mehrere Tassen Anis-Kümmel-Fenchel-Tee oder Kamillentee mit ein paar Tropfen Kamillenextrakt. Pfefferminztee kann ebenfalls gegen Blähungen eingesetzt werden, ist aber bekannt dafür, Sodbrennen auszulösen.

Praktische Tipps bei Blähungen


Beginnen Sie den Tag mit einer entspannenden Bauchmassage. Legen Sie sich bequem auf den Rücken und massieren Sie Ihren Dickdarm von Ihrem rechten Unterbauch im Uhrzeigersinn am Rippenbogen entlang auf die linke Seite. Besonders wohltuend ist die Massage mit warmem Kümmelöl.

Wärme wirkt ebenfalls gegen Blähungen. Ruhen Sie sich zwischendurch für 20 bis 30 Minuten auf der Couch aus und legen Sie sich dabei eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf den Bauch.

Ein Vollbad mit einer Wassertemperatur von circa 37 Grad kann einem Blähbauch akut entgegenwirken. Bleiben Sie für 15 bis 20 Minuten in der Badewanne, wenn Ihr Kreislauf diese Anwendung verträgt. Wird Ihnen im warmen Wasser schwindelig, brechen Sie das Bad ab oder reduzieren Sie die Temperatur.

Ein feuchtwarmer Wickel kann einen Blähbauch rasch entspannen. Legen Sie sich dazu ein in warmem Wasser getränktes Baumwolltuch um den Bauch und bedecken Sie es mit einem trockenen Tuch aus Wolle oder Baumwolle. Ruhen Sie sich für circa 20 Minuten aus, solange der Wickel seine Wirkung entfaltet.

Der sogenannte Vierfüßlerstand hilft besonders in der fortgeschrittenen Schwangerschaft den Darm akut zu entlüften. Begeben Sie sich für diese Übung auf dem Fußboden auf die Knie und die Hände. Jetzt lassen Sie die Arme so weit nach vorne gleiten, bis Sie mit dem Gesicht den Fußboden berühren. Sobald der Po der höchste Punkt des Körpers ist, kann die überschüssige Luft aus dem Enddarm leichter entweichen.

Darmgase entstehen durch Eiweiß und Ballaststoffe

Eine gesunde Verdauung entsteht durch ein adäquates Essverhalten und gut verträgliche Nahrungsmittel. Eine entspannte Lebensweise und eine positive Einstellung zum Leben tragen ebenfalls zur Beruhigung des sensiblen Darms bei. Haben Sie viel Stress und ernähren sich unausgeglichen mit einem hohen Anteil an Eiweiß und Ballaststoffen in Ihrem Speiseplan, entstehen im Verdauungsprozess vermehrt Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff. Diese Darmgase können nur bedingt über die Lunge abgeatmet werden und stauen sich daher im Darm. Sie blähen den Bauch auf, sorgen für Völlegefühl, Bauchschmerzen und vermehrte Flatulenz.

Lebensmittel, die der Darm gut verträgt

Ernähren Sie sich ausgewogen und führen Sie neue Nahrungsbestandteile und Ballaststoffe nur nach und nach ein. Würzen Sie Ihre Speisen mild mit Fenchel, Anis, Kümmel und Kamille. Gedämpftes oder gekochtes Gemüse ist verträglicher als Rohkost oder Frittiertes. Brot und Brötchen vertragen von Blähungen betroffene Patienten meist entweder in der Vollkorn- oder der Weißmehlvariante. Probieren Sie aus, womit Ihr Darm besser zurechtkommt.

Lebensmittel und Getränke, die einen Blähbauch hervorrufen können

  • Rohkost
  • Hülsenfrüchte
  • Spargel
  • Kohl
  • Zwiebeln
  • Lauch
  • Bananen
  • Feigen
  • Trockenobst
  • Industriezucker
  • Süßigkeiten
  • Eier
  • Alkohol
  • kohlensäurehaltige Getränke

Essen Sie langsam und mit Genuss und kauen Sie jeden Bissen sorgfältig. Ablenkung durch Fernsehen oder Arbeit begünstigt das vermehrte Schlucken von Luft, das später zu unangenehmen Blähungen führen kann.

Wann Sie ärztlichen Rat einholen sollten

Blähungen alleine sind meist kein Grund zur Besorgnis. Achten Sie aber auf begleitende Symptome und warten Sie gegebenenfalls nicht zu lange mit dem Arztbesuch. Warnzeichen für einen Darmverschluss, eine ernsthafte Infektion oder eine chronische Darmerkrankung können sein:

  • fehlendes Absetzen von Stuhl
  • plötzlich einsetzende starke Bauchschmerzen
  • Blut im Stuhlgang
  • Schmerzen, die in den Brustkorb ausstrahlen
  • hohes Fieber
  • Erbrechen
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Quellen anzeigen
  • Layer P, Andresen V, Pehl C et al.: Gemeinsame Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität: S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie, Z Gastroenterol 2011, 49:237-293, Georg Thieme Verlag KG Stuttgart New York, http://dx.doi.org/10.1055/s-0029-1245976
  • Gerd Herold, Innere Medizin, Selbstverlag, Köln, 2012
  • Robert Kopf, Flatulenz, Blähungen, Meteorismus - Behandlung mit Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Schüsslersalzen und Naturheilkunde: Ein homöopathischer, pflanzlicher, biochemischer und naturheilkundlicher Ratgeber, BookRix, 2016